
Komponist und Pianist
«Musizieren bedeutet für mich, fortwährend auf Entdeckungsreise zu sein.»
Der Konzertpianist und Komponist Matthias Roth stammt ursprünglich aus Wildhaus im Toggenburg. Als Pianist widmete er sich für einige Zeit vor allem Beethoven und der auf ihn folgenden Romantik. Prägend waren für ihn dabei eine Rezital-Tournee mit Musik von Franz Liszt anlässlich dessen 200. Geburtstags sowie eine Einspielung von Liszts h-Moll-Sonate und Mussorgskis «Bilder einer Ausstellung». Besonders am Herzen liegt Matthias Roth die Musik, welche um die Jahrhundertwende um 1900 entstanden ist. So führte er aus dieser Zeit das 2. Klavierkonzert von Rachmaninov, das 1. Klavierkonzert von Prokofjev oder Gershwins Rhapsody in Blue auf. Für das deutsche Label GENUIN CLASSICS nahm er im Gewandhaus Leipzig eine CD mit dem Frühwerk von Karol Szymanowski und Ravels «Miroirs» auf. Über diese CD schrieb das Magazin «Klassik.com»: «Matthias Roth hat eine rundum überzeugende Platte vorgelegt. (…) Seine Interpretation hinterlässt gehörig Eindruck. «Alborada del gracioso» erklingt hier in einer der vielleicht brillantesten Aufnahmen überhaupt, bei der die Dynamik besonders intensiv gestaltet wird. (…) Klanglich ist die Platte grossartig gelungen, so dass nicht nur das Fortissimo, sondern auch das Pianissimo wunderbar klingt.» Aus ähnlicher Zeit stammen auch die Lieder von Wolf, Rachmaninov und Poulenc, welche die Sopranistin Deborah Leonetti und Matthias Roth in Koproduktion mit DRS 2 aufgenommen haben.


Als Komponist schrieb Matthias Roth bereits vor und während des Klavierstudiums Klavierstücke, Kammermusik und Lieder. Nachdem er in den auf das Studium folgenden Jahren vor allem als Pianist tätig war, wendet er sich seit 2018 verstärkt wieder seinem kompositorischen Schaffen zu. In seinen Kompositionen zeigt sich eine stilistische Vielfältigkeit. Als Werkauftrag für Konzerte des Toggenburger Orchesters komponierte er ein Klavierstück zu sechs Händen im Stil der Wiener Klassik. Für zwei stilistisch bei Weill beheimatete Lieder schrieb Matthias Roth auch die Texte. 2020 entstand das Klavierkonzert «Verrucano Concerto» für Klavier und symphonisches Blasorchester. Dieses ist eine Auftragskomposition anlässlich der Einweihung des Verrucano-Konzertsaals in Mels.
In Ergänzung zur Kompositionsarbeit ist Matthias Roth auch als Arrangeur tätig. So hat er u.a. Chatschaturjans «Säbeltanz» für drei Pianist*innen an drei Flügeln, Xylophon, zwei Fässern und Holzblock arrangiert, sowie Mozarts «Alla Turca» für Symphonieorchester und Klavier zu sechs Händen. Er ist Mitgründer und Arrangeur des Trio Battida (www.triobattida.com).
An der Kantonsschule Zürcher Oberland ist Matthias Roth auch in der SchülerInnen-Beratung tätig und bildet sich für diese Arbeit als Coach weiter. Im Zuge dieser Ausbildungen beschäftigt er sich vertieft mit den Fragen, wie sich das Wohlbefinden auf der Bühne vergrössern und die mentale Fokussierung trainieren lässt, und wie man in dynamischen Berufen wie der Musik langfristig gesund bleiben kann.
Inspirations- und Erholungsort sind ihm die Berge, seine zweite Leidenschaft neben der Musik. Matthias Roth lebt mit seiner vierköpfigen Familie in Zürich Wollishofen.
Seine musikalische Ausbildung absolvierte Matthias Roth an der Zürcher Hochschule der Künste. Er studierte Klavier bei Prof. Hadassa Schwimmer und Prof. Karl-Andreas Kolly. Wertvolle Impulse erhielt er auch von André Desponds und später von Werner Bärtschi. Matthias Roth erlangte sein Konzertdiplom mit dem Prädikat «mit Auszeichnung» und gewann den 1. Preis am Klavierwettbewerb Landolt. Aus einer Lehrer-Familie stammend, entdeckte Matthias Roth bereits während des Studiums seine Leidenschaft fürs Unterrichten, erhielt einen Pädagogikpreis der Stiftung «Werner und Berti Alter» und erlangte auch sein Lehrdiplom mit dem Prädikat «mit Auszeichnung». An der Kantonsschule Zürcher Oberland gibt er seine Begeisterung für die Musik und das Klavier an seine Schülerinnen und Schüler weiter. Aus seiner stilistisch breiten Unterrichts- und Konzerttätigkeit entstand auch die Gershwin Company, deren Gründer und Leiter er ist.
Foto: Christian Senti